
Opportunitäten gibt es an vielen Stellen, zum Beispiel auch im Bergbau und bei Rohstoffen
Wer sich auf die Suche nach Kontakten zu Family-Offices und den Vermögensinhabern dahinter begibt – seien es Unternehmerfamilien, Familienunternehmer, vermögende Investoren, Prominente, Milliardäre oder Erben – stellt sich oft die Frage: Wo und in was investieren diese eigentlich?
Auf den ersten Blick scheint die Antwort einfach. Viele Family-Offices präsentieren auf ihren Websites ihre Investmentstrategien: klassische Anlagen in Immobilien, Private Equity und strategische Unternehmensbeteiligungen. Manche Vermögensverwaltungen, wie beispielsweise die Wega Invest aus München, gehen noch weiter ins Detail. Sie beschreiben transparent ihre Strategie, Asset Allocation und den gesellschaftlichen Impact, den sie mit ihren Investments erzielen wollen. Doch was dort nicht ersichtlich wird: Sind Investments außerhalb dieser definierten Bereiche kategorisch ausgeschlossen?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir tiefer in die Herzkammer der Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) und deren Vermögensverwaltungen vordringen. Hinter jedem Family-Office – ob als eigenständige rechtliche Einheit mit professionellem Personal oder familiengeführt – stehen vermögende Einzelpersonen mit individuellen Interessen, Leidenschaften, Visionen, Hobbys und, ja, auch Lastern. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Von einem echten Single Family-Office spricht man in der Regel erst ab einem Gesamtvermögen von 100 bis 200 Millionen Euro.
Der entscheidende Punkt ist: Ein Family-Office ist eben kein institutioneller, staatlicher oder regulierter Vermögensverwalter. Es ist, flapsig ausgedrückt, großes privates Vermögen in einer professionellen Hülle – mit einem wesentlichen Vorteil: Es muss sich nur an selbst auferlegte Regeln halten und genießt ansonsten vollkommene Freiheit im Umgang mit dem Familienvermögen.
Was bedeutet das konkret? Selbst wenn man ein Family-Office wie Wega Invest kennt – was bereits die halbe Miete ist – weiß man nicht, ob die Familie dahinter leidenschaftlich Oldtimer sammelt, sich ein Luxushotel auf den Malediven gönnt, als Philanthropen aktiv ist oder sich den privaten Luxus eines Privatjets, einer Megayacht oder einer exquisiten Kunstsammlung leistet. Bei großen Familien mit bedeutendem Vermögen wird es noch komplexer, besonders wenn das Vermögen bereits ganz oder teilweise in eine Familienstiftung überführt wurde.

Auch private Inseln gehören zum Repertoire, würden aber normalerweise nie in einem Ankaufsprofil oder auf der Website auftauchen.
Die gute Nachricht für potenzielle Geschäftspartner: Im Family-Office-Bereich gilt tatsächlich "everything goes". Die Bandbreite der Investments ist beeindruckend und manchmal durchaus kurios: von Bergwerken, historischen Kinos und U-Booten über Weingüter, seltene Devotionalien und Uhrensammlungen bis hin zu Schlössern, Burgen, alten Panzern und – ja, Sie lesen richtig – Dinosaurierskeletten. Beliebt sind auch private Inseln, alles rund um Pferde und Hunde sowie ganze Landstriche. Und natürlich der absolute Klassiker: Immobilien in allen erdenklichen Variationen, vom Wolkenkratzer bis zum Krankenhaus.
Für Unternehmer und Verkäufer bedeutet das: Wer an etwas Interessantem arbeitet, sei es eine innovative Geschäftsidee oder ein außergewöhnliches Verkaufsobjekt, hat eine gute Chance, einen vermögenden Interessenten zu finden. Die schlechte Nachricht: Niemand schreibt auf seine Website, dass er auf der Suche nach einem gut erhaltenen T-Rex-Skelett ist. Das gilt auch für die neueste Algenproduktionsanlage oder Investitionen in Quantencomputer.
Mein Rat: Krempeln Sie die Ärmel hoch und nutzen Sie qualitativ hochwertige Informationsquellen. Berücksichtigen Sie geografische und branchenspezifische Faktoren: Eine Geothermieanlage bei Starnberg wird eher Münchner Investoren interessieren als französische oder sauerländische. Ein Family-Office mit Wurzeln im Maschinenbau wird wahrscheinlich aufgeschlossener gegenüber Innovationen im Kranbau sein als eines aus der Pharmaindustrie.

Zu den Spezialinvestments gehören auch Dinosaurierskelette oder vergleichbare seltene Gegenstände.
Schauen Sie also genau, welche "Family-Office Typen" sich anbieten – ob Milliardäre, Single oder Multi Family-Offices, Stiftungen, Celebrities, Investoren oder Philanthropen, Weltmarktührer, Hidden Champions oder Next Gens. Präsentieren Sie dann, persönlich, gut recherchiert und fokussiert, was Sie haben und ob dies von Interesse sein könnte.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, überhaupt erst einmal von der Existenz und dem Hintergrund des Vermögens und der Familie zu wissen – und das ist schon eine Kunst für sich. Aber mit der richtigen Vorbereitung und dem passenden Ansatz können Sie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen finden – und wer weiß, vielleicht ist es ja sogar eine goldene.